Hallo! Ich bin’s! Der kleine Engel!

Am Samstag, genau einen Tag vor Heilig Abend 2023, flog ich auf dem Weg zur Engelprobe an der Alten Kirche in Götzis vorbei. Wie ich Geräusche hörte, die immer klarer zu wunderbarem, ja engelhaftem Gesang wurden, je näher ich kam, musste ich anhalten und in die Kirche reinschauen. Wie staunte ich, als ich eine Kirche voller – wie sich zeigte – angerührter Zuhörer sah, die dem Gesang lauschten, den Oskar Egle, Wilfried (Wipf) Müller und Bruno Fleisch, der Dreigesang Götzis, darboten. Dazu spielte Gertrud Kaufmann-Greiner die Harfe, dass ich meinte, meine himmlische Engelskollegin spielte zu Ehren des Christuskindes.

Dann ging Bruno Fleisch ans Podium und erzählte eine Geschichte. Ich konnte es nicht glauben, er erzählte von mir. Wirklich! Da las Bruno einfach die wahre Geschichte vor, wie ich damals in den himmlischen Engelschor aufgenommen wurde. Ich war damals – es ist immerhin über 2000 Jahre her – noch ziemlich klein und schüchtern, aber hochmotiviert auch fürs kommende Christkind mein Bestes zu geben. Langer Rede kurzer Sinn, ich habe es in den Engelschor geschafft, wo ich heute noch keine Probe verpasse. Lasst euch die Details der Geschichte von Bruno erzählen, der kann das auch viel besser.

Immer noch auf Himmelswolken schwebend, weil meine Geschichte, ja wirklich, meine Geschichte, hier erzählt wurde, wurde ich in den siebten Himmel katapultiert, wie der Männerchor Götzis den Weihnachtsjodler anstimmte. Sofort wollte ich lauthals mitsingen, meinte ich mich doch plötzlich im Himmelschor. Erst jetzt begriff ich, dass ich im Weihnachtskonzert des Männerchor Götzis war. Als ich dann mit ein paar Flügelschlägen aus einer etwas höheren Position sah, wie Vera Prantl-Stock, die – ich schwöre es – meiner Sangeskollegin, die neben mir im Engelchor singt, aufs Haar gleicht, diesem Gesang mit ihrem Dirigat Emotion verlieh, konnte ich nicht anders, als in diesen Jubel zu Ehren der Geburt Christi einzustimmen. Vergessen war meine Probe, zu der ich auf dem Weg war.

Wie Bruno Fleisch dann noch die Geschichte vom Räuber Horrificus erzählte, musste ich schmunzeln. Nur Jesus Mutter kann einen so fürchterlichen Räuber wie Horrificus zu einem Heiligen verwandeln.

Die Männer des Männerchor Götzis sangen den Lobgesang der ganzen Welt, lobpreisten den Kyros, wussten die afrikanischen Weihnachtsgesänge, ehrten Jesus in seiner Sprache und erinnerten zusammen mit allen Zuhörern am Schluss an jene denkwürdige Stille Nacht. Wie schön!


Dabei haben sie nicht auf die Ärmsten vergessen. Die gesamten Spenden aller Zuhörer, die angetan vom Erlebten überreich spendeten, kommen der Sozialinitiative „Götzner für Götzner“ zugute. Ich bin so gerührt, dass fast EUR 4.000,00 den Bedürftigen zukommen können. Danke, auch im Namen des Männerchor Götzis.

Aus ganz Kleinem kann Großes werden. An diesem Samstag ist, wie damals in Bethlehem, wieder ein Licht aufgegangen. Tragt es weiter.

Euer kleiner Engel!