Jubiläumskonzert 2025
Gemeinsam klingen – Jubiläumskonzert des Männerchor Götzis
Mit einem festlichen Konzert unter dem Titel „Chronicles – Gentlemen sein 1900“ feierte der Männerchor Götzis am Samstag, den 24.5. in der Kulturbühne AMBACH sein 125-jähriges Bestehen.
„Gemeinsam“ könnte als Überschrift über dem ganzen Abend stehen. Denn das, was das Chorsingen im Kern ausmacht – gemeinsam (eben: im Chor) etwas zu gestalten – wurde hier bis ins Letzte zelebriert.
Gemeinsam moderierten die Chorleiterin Vera Prantl-Stock und ihr Vorgänger und Ehrenchorleiter Oskar Egle den Konzertabend. Sie blickten zurück auf die Highlights der Chorgeschichte, auf die großen Projekte, Chorreisen, Wettbewerbe und auf das, was ein reiches Vereinsleben ausmacht. Dass bei alldem der Spaß nie zu kurz kam, konnte man an den Bildern auf der Leinwand und der Fotogalerie im Foyer sehen.
Gemeinsamkeit ist auch schon im Vereinsmotto, das vor beinahe 100 Jahren komponiert wurde, das Thema: „Die Kunst des Schönen in lautern Tönen zu pflegen sind wir vereint“. Mit der Auftragskomposition von Alvin Schronen, bei der das Originalstück durch eingeschobene Passagen in drei unterschiedlichen Sprachen und Stilrichtungen ergänzt wurde, eröffnete der Männerchor das Konzert. Passender kann man ein Jubiläumskonzert nicht beginnen und treffender kann man musikalische Fülle und die Verbindung von Alt und Neu nicht ausdrücken.
Das gemeinsame Singen in seiner ganzen Bandbreite zeigte sich in einem Blick auf das Programmheft. Der Männerchor wollte sein Jubiläum nicht allein feiern und hat zu diesem Anlass einen Kinderchor (Klassenchor 2a des Institut St. Josef unter der Leitung von Birgit und Ulrich Mayr) einen Jugendchor („Vokalgau“ unter der Leitung von Gabriele Hronek und Susanne Bösch) und einen Frauenchor („Chorisma“ unter der Leitung von Gudrun Urban-Nachbaur) eingeladen. Zusammen mit den Stimmen des Männerchor Götzis ergab das eine größtmögliche klangliche Vielfalt. Denn es wurde wirklich gemeinsam musiziert. Neben den jeweils eigenen Stücken hatte jeder Gastchor ein gemeinsames Stück mit dem Männerchor einstudiert. Dieser lieferte einmal einen stabilen Klangboden für die Kinderstimmen (in „Abendlied“), dann wieder einen spaßigen Gegenpart im Volksstück „Da Ådler“ oder er schwingte sich mit dem Jugdendchor in die afrikanischen Rhythmen von „Aya ngena“ ein.
In seinem eigenen Programm sang der Männerchor Lieder, die in der Chorgeschichte besonders prägend waren, für die er besondere Auszeichnungen erhielt, oder solche, die einfach immer wieder mit großer Freude gesungen werden. Mit Stücken wie „The Darktown Struttes Ball“ und „Akeko ofana no Jesu“ konnten die Männer einmal mehr zeigen, dass sie nicht nur mit Stimmen, sondern auch mit Tanz und Bewegungseinlagen punkten können.
Zum Höhepunkt des gemeinsamen Singens versammelten sich alle vier Chöre auf der Bühne zu einem generationenübergreifenden Klangereignis: Die jüngste Sängerin ist 10, der älteste Sänger bringt 83 Jahre an Erfahrung mit – und sie stehen Seite an Seite. Ein Bild, das mehr sagt als jede Festrede.
Denn Chorgesang bildet eine Tugend aus, die heute mehr denn je gefragt ist: gemeinsam an einem Ziel zu arbeiten, gemeinsam die Kunst des Schönen zu pflegen.
Bertram Herburger